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Das war es also. Nach 93 Tagen und fast 5.000 Kilometern im Sattel endet nunmehr die aktive Phase unseres Projektes.
Irgendwie gingen die letzten drei Monate viel zu schnell vorbei. Wären nicht diese anderweitigen Verpflichtungen im Leben, so könnten wir durchaus noch einige Kilometer weiterfahren. Das Wetter ist gut, unsere Kondition ausgezeichnet und der Wunsch noch mehr zum Thema des Eisernen Vorhangs entlang des Iron Curtain Trails zu erfahren ist ebenso noch vorhanden.
Zumindest bis nach Lübeck wären wir noch gerne weitergefahren. Aber für diese letzten 200 Kilometer von Wittenberge nach Lübeck fehlte dann leider doch die Zeit. Um die Strecke von Helsinki nach Sorpron komplett zu fahren, hätten wir in den Bergen zwischen Oberösterreich und dem Harz deutlich schneller fahren müssen als wir es tatsächlich geschafft haben.
Ungeachtet der letzten fehlenden Kilometer war die Fahrt eine enorme Bereicherung für unser Leben. Denn nicht nur in der Theorie macht es einen erheblichen Unterschied, ob man einen Raum nur aus historischen Quellen oder aus eigener Anschauung kennt.
Trotz umfangreicher Vorbereitungen sind noch am Tag der Abfahrt eine Reihe von Dingen zu erledigen. Zum einen weil sich im Zuge der Vorbereitungsarbeiten Probleme eröffnet haben, die es primär zu lösen galt und zum anderen, weil die Lösung solcher unerwartet aufgetretener, vorrangiger Probleme mehr Zeit in Anspruch nahm als im Rahmen der geplanten Vorbereitungszeit zur Verfügung stand. So müssen wir noch kurz vor der Abfahrt Ersatz für einige dringend benötigte Werkzeuge und neue Warnwesten beschaffen.
Einen defekten Fahrrad-Computer sowie spezielle Aufhängungen für einen Teil unserer Fahrradschlösser schaffen wir jedoch nicht mehr zu beschaffen beziehungsweise sind als Ersatz zu spät beim Händler unserer Vertrauens eingetroffen, um sie noch vor unserer Abfahrt abholen zu können.
Vor diesem Hintergrund fahren wir deshalb mit einigen Stunden Verspätung gegenüber dem Plan mit dem Zug Richtung Lübeck. Auf dem einzigen Umsteigebahnhof unserer Verbindung, in Bad Kleinen, werden wir von mehreren besonders eifrig herumstehenden Sicherungskräften der Bahn dabei unterstützt, unseren Anschluss um eine Stunde nach hinten zu verlegen. Anstatt die voll beladenen Räder über den vorhandenen und nicht gesperrten Gleisübergang zu schieben, müssen wir sie in Ermangelung eines Fahrstuhls einmal komplett entladen. Im Anschluss dürfen wir die Räder sowie das Gepäck durch einen Tunnel tragen. Nach dieser kleinen Sporteinlage sind von der erzwungene einen Stunde Aufenthalt noch 30 Minuten übrig, um auf dem Bahnhof in Bad Kleinen die Zeit totzuschlagen. Zum Glück geraten wir dabei nicht in eine versuchte Festnahme durch deutsche Sicherheitskräfte.
Mit der Erfahrung aus Bad Kleinen in den Knochen war die Freude in Lübeck natürlich umso größer, als sich der dort immerhin existierende Fahrstuhl als defekt herausstellte. Selbstverständlich erst, nachdem wir alle Sachen schon fahrbereit verstaut hatten. Als Ausgleich konnten wir an einem Tag drei Mal üben, unsere Sachen an den Rädern unterzubringen.
Nach kurzem Besuch der Lübecker Altstadt ging es dann über 15 Kilometer mit dem Rad nach Travemünde, wo die Fähre nach Helsinki schon auf uns wartete. Als Überraschung unterwegs stellte sich die Passage des Herrentunnels heraus. Für diese müssen Fahrräder in einen Bus verladen werden, der die Radfahrer samt ihren Fahrzeugen dann durch den Tunnel fährt. Zu unser Freude und zur Überraschung des Busfahrers passt ein voll beladenes Bullitt-Lastenrad auch in diesen Bus.
Gedenktafel zur Deutschen Einheit in Lübeck
Von Helsinki zum Paneuropäischen Picknick — europäische Geschichte erfahren