Georgien ist als einer der ältesten christlich geprägten Kulturräume mit einer langen Geschichte staatlicher Eigenständigkeit ein sehr interessantes Land zur Untersuchung von Spannungsfeldern zwischen Demokratisierung und wirtschaftlicher Modernisierung eines Landes nach dem Zerfall der Sowjetunion. Hin- und hergerissen zwischen der Orientierung an westeuropäischen Gesellschaftsmodellen verbunden mit wirtschaftlicher Integration und der Wiederbegründung einer staatlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Eigenständigkeit in Abgrenzung zu anderen Staaten und Kulturen — insbesondere des Russischen — verläuft die politische und wirtschaftliche Entwicklung im Land sehr widersprüchlich.