Politische Witze ohne Personenbezug

Viele poli­ti­sche Witze the­ma­ti­sie­ren nicht das beson­dere Ver­hält­nis zwi­schen Regie­ren­den und Regier­ten, son­dern beschrei­ben All­tags­si­tua­tio­nen. Wie auch bei den per­so­na­li­sier­ten Wit­zen die sich an Beson­der­hei­ten natio­na­ler Poli­ti­ker abar­bei­ten las­sen sich viele die­ser All­tags­witze leicht mit Hilfe gering­fü­gi­ger Modi­fi­ka­tio­nen oder sogar ohne Ver­än­de­rung auf andere Län­der über­tra­gen. Der poli­ti­sche Witz ist in Hin­blick auf diese leichte Über­trag­bar­keit ein guter Indi­ka­tor dafür, dass sich die Lebens­si­tua­tio­nen der Men­schen in den ver­schie­de­nen Län­dern gar nicht so sehr von­ein­an­der unter­schei­den wie oft­mals ange­nom­men oder kol­por­tiert wird. Allein der Umstand der Exis­tenz poli­ti­scher Witze weist dar­auf hin, dass der Bedarf für ein Instru­ment besteht, mit Hilfe des­sen Unzu­frie­den­heit mit der poli­ti­schen Situa­tion, der wirt­schaft­li­chen Lage sowie den Leis­tun­gen der Mit­glie­der der gesell­schaft­li­chen Élite geäu­ßert wer­den kann.

  1. Was ist kurz, lus­tig und zum Sit­zen?
    Ein poli­ti­scher Witz…
  2. Warum war bei der letz­ten Wahl das „Ja“ so groß und das „Nein“ so klein gedruckt?
    Ers­te­res für die Kurz­sich­ti­gen und letz­te­res für die Weitsichtigen.
  3. „Wieso gehst Du denn mit dem Radio in die Kir­che?“
    „Der Kerl muss beich­ten, weil er so viel lügt.“
  4. „Wie unter­hält sich heute ein klu­ger Mann mit einem dum­men?“
    „Vom Aus­land aus, per Telefon.“
  5. Sprich­wort: Schwei­gen ist Gold und Reden ist Knast.
  6. Was ist der Unter­schied zwi­schen einem Ost­eu­ro­päer und einem West­eu­ro­päer?
    Der Ost­eu­ro­päer hat seine Zukunft schon ein­mal erlebt.
  7. „Gibt es bei uns mehr Humor als anderswo?“
    „Ja, klar. Aber wir haben ihn auch nötig.“
  8. Es wird erwo­gen, ob die Zei­tun­gen enger gedruckt wer­den sol­len, damit man nicht mehr soviel zwi­schen den Zei­len lesen kann.
  9. Selbst­ver­ständ­lich hat jeder Bür­ger die­ser Repu­blik das garan­tierte Recht und die Frei­heit, stets offen und frei zu sagen, was er denkt. Aber ebenso selbst­ver­ständ­lich ist es doch, dass nie­mand jemals etwas denkt, was er nicht frei und offen sagen darf!
  10. Was ist der Unter­schied zwi­schen dem Men­schen und einer Maus? Der Mensch hat die Atom­bombe erfun­den. Eine Maus würde nie­mals eine Mau­se­falle erfinden.
  11. In einem Café sit­zen alte Män­ner zusam­men und trin­ken Tee. Einer seufzt. Ein Zwei­ter seufzt noch tie­fer. Ein drit­ter stöhnt dar­auf­hin laut auf. Sagt ein vier­ter: „Müsst ihr immer über Poli­tik reden?“
  12. Unter­hal­ten sich zwei Frauen: „Ich stehe zwi­schen zwei Män­nern: der eine ist ein sehr ehr­li­cher und flei­ßi­ger Beam­ter, der andere ein hin­rei­ßen­der Lieb­ha­ber. Für wen soll ich mich ent­schei­den?“
    „Für den Beam­ten. Einen Lieb­ha­ber kannst Du Dir immer noch nehmen.“
  13. „Es ist schon schwer, bei der Füh­rung des Lan­des nicht anzu­ecken“, meint ein Tou­rist nach der Rück­kehr aus der nun unab­hän­gi­gen Repu­blik. „Beach­tet man das was sie geschaf­fen hat nicht genü­gend, hält sie einen für einen Feind der unab­hän­gi­gen Repu­blik. Sieht man sich ihre Errun­gen­schaf­ten aber näher an, hält sie einen für einen Spion des Auslands.“
  14. Ein Mann liegt auf der Grenze zwi­schen der Unab­hän­gi­gen Repu­blik und dem Nach­bar­land. Der Kopf liegt im Nach­bar­land, die Füße lie­gen in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik. Wo gehört der Mann hin?
    Auf den Friedhof.
  15. Was ist der Unter­schied zwi­schen der ein­hei­mi­schen Presse und der Aus­lands­presse? In der einen liest man Hei­mat­land über alles und in der ande­ren liest man alles über das Heimatland.
  16. Ein Ame­ri­ka­ner, ein Japa­ner und ein Deut­scher bekom­men eine neue Tech­no­lo­gie erklärt. Der Ame­ri­ka­ner sagt: „Wow, damit kön­nen wir die Kom­mu­nis­ten bes­ser in Schach hal­ten. Kann man das nicht auch für Kino­filme ver­wen­den?“ Der Japa­ner sagt: „Inter­es­sant, damit kön­nen wir viel Geld machen. Aber geht das Gehäuse wirk­lich nicht klei­ner?“ Der Deut­sche sagt: „Oh mein Gott, es wird uns alle umbrin­gen. Warum ist das noch nicht ver­bo­ten worden?“
  17. Das neu­ge­bo­rene Kind sagt klar und deut­lich ver­nehm­bar: „a² + b² = c².“ Die Mut­ter wird ganz bleich und sagt zum Arzt: „Herr Dok­tor, das Kind ist viel zu schlau! Da müs­sen wir etwas tun.“ In einer OP wird dem Kind eine Hälfte des Gehirns her­aus­ge­nom­men und durch Holz­mehl ersetzt. Das Kind erwacht aus der Nar­kose und zählt: „1, 2, 3, 4 …“ Der Arzt erkennt sofort: Das Kind ist immer noch zu schlau. Er ent­fernt in einer wei­te­ren OP auch die zweite Gehirn­hälfte, für die er eben­falls Holz­mehl ein­setzt. Das Kind erwacht wie­der aus der Nar­kose und fragt: „Wo geht es zum Wahllokal?“
  18. „Ginge es uns bes­ser, wenn wir Ame­ri­ka­ner wären?“
    „Weiße oder schwarze?“
  19. Worin besteht der Unter­schied zwi­schen einen ame­ri­ka­ni­schen und einem #Natio­na­li­tät freier Wahl# Mär­chen?
    Das ame­ri­ka­ni­sche Mär­chen beginnt mit: „Es war ein­mal.“, das #Natio­na­li­tät freier Wahl# Mär­chen mit: „Ein­mal wird es soweit sein.“
  20. Worin besteht der Unter­schied zwi­schen einem Kre­ma­to­rium und einer Ver­samm­lungs­halle? In einem Kre­ma­to­rium wird man ver­brannt, in einer Ver­samm­lungs­halle nur verkohlt.
  21. Auf einem inter­na­tio­na­len Chir­ur­gen­kon­gress unter­hal­ten sich beim Essen Ärzte ver­schie­de­ner Natio­na­li­tä­ten über die Fort­schritte der Chir­ur­gie. „Uns ist es gelun­gen, einen gro­ßen Teil des Darms zu ent­fer­nen und durch künst­li­ches Gewebe und Plas­tik zu erset­zen“ erklärt ein US-ame­ri­ka­ni­scher Arzt. „Wie die kli­ni­schen Stu­dien bewei­sen, funk­tio­niert die Ver­dau­ung nach die­sem Ein­griff völ­lig nor­mal.“ „Inter­es­sant“, ent­geg­net ein nor­we­gi­scher Arzt ein, „wir haben ein Ver­fah­ren ent­wi­ckelt einen vor bis zu zwei Stun­den ver­stor­be­nen Men­schen erfolg­reich zu reani­mie­ren. Was sagen sie dazu?“ Ein #Natio­na­li­tät freier Wahl# Arzt mischt sich in das Gespräch ein: „Das ist doch alles gar nichts! Bei uns hat man einem gro­ßen Teil der Bevöl­ke­rung des Gehirn ent­fernt, und kein Mensch merkt etwas davon!“
  22. Am Rande eines inter­na­tio­na­len Chir­ur­gen-Kon­gres­ses kom­men ein fin­ni­scher, ein por­tu­gie­si­scher und ein #Natio­na­li­tät freier Wahl# Kol­lege ins Gespräch. Der Finne gibt an und sagt: „Ich habe neu­lich eine Herz­trans­plan­ta­tion in nicht ganz 5 Stun­den durch­ge­führt!“ Aner­ken­nen­des Kopf­ni­cken der ande­ren. Setzt der Por­tu­giese einen drauf: „Ich habe letzte Woche einem Unfall­op­fer Herz, Niere und Leber in etwas mehr als 3 Stun­den trans­plan­tiert!“ Bewun­dern­des Schwei­gen der ande­ren. Prahlt der #Natio­na­li­tät freier Wahl# Chir­urg: „Ich habe vor­ges­tern einem Mann die Man­deln in nicht ganz 11 Stun­den her­aus­ge­nom­men!“ Meint der Finne: „Was soll das denn für eine Leis­tung sein, so etwas mache ich in nicht ganz 10 Minu­ten!“ Der #Natio­na­li­tät freier Wahl#: „Irr­tum, mein Herr. Der Pati­ent war vom Geheim­dienst, der durfte das Maul nicht auf­ma­chen. Ich musste rek­tal vorgehen!“
  23. Ein Jour­na­list kommt mit einem Eis­beu­tel auf dem Kopf in die Redak­tion. Er tau­melt und stöhnt. Von einem Kol­le­gen ange­spro­chen jam­mert er: „Der Druck von oben ist ja jetzt ver­schwun­den — aber der Schwin­del, der Schwin­del, der ist geblieben.“
  24. Ein Bauer fragt den ande­ren wie es ihm ginge — „Na, wir leben wie die Kar­tof­feln. Den gan­zen Tag lie­gen wir im Dreck und wenn wir das Maul auf­ma­chen, dann wer­den wir gefressen!“
  25. Ein Mann läuft mit einer ver­bun­de­nen Nase herum. Auf die Frage, was ihm denn pas­siert sei, ant­wor­tet er, er habe sich einen Zahn zie­hen las­sen: „Aber was denn! So etwas geht doch nicht durch die Nase!“ „Aber sicher doch! In Zei­ten wie die­sen werd’ ich doch nicht den Mund aufmachen!“
  26. „Haben Sie gehört, dass in unse­rer Stadt­ver­wal­tung Vet­tern­wirt­schaft herr­schen soll?“
    „Das kann so nicht stim­men. Die drei wich­tigs­ten Män­ner sind doch nicht Vet­tern, son­dern Brüder.“
  27. Zwei Män­ner gehen angeln. Der eine fängt sehr viel, der andere gar nichts. „Woran das nur liegt, dass bei mir kei­ner anbeißt?“, grü­belt der eine. — Lachend macht ihn der andere auf das Par­tei­ab­zei­chen an sei­nem Kra­gen auf­merk­sam. „Na wenn Sie den Ste­cker tra­gen, traut sich natür­lich kei­ner das Maul aufzumachen.“
  28. Unter­hal­ten sich zwei Män­ner: „Der Lei­ter unse­res Ver­wal­tungs­am­tes nützt seine Stel­lung aus, um sich Frauen gefü­gig zu machen. Auch meine Frau ist dabei. Was soll ich machen?“ „So schnell wie mög­lich eben­falls Amts­lei­ter werden.“
  29. Zwei ehe­ma­lige Geschäfts­füh­rer begeg­nen sich in im Gefäng­nis.
    „Wo warst du Geschäfts­füh­rer?“
    „Ich war Zir­kus­di­rek­tor!“
    „Und warum bist du hier?“
    „Ich habe zum Grün­dungs­tag der Repu­blik ein Trans­pa­rent am Zir­kus anbrin­gen las­sen.“
    „Und was stand drauf?“
    „Seit der Grün­dung ein erfolg­rei­cher staat­li­cher Zir­kus! Und du?“
    „Ich war Geschäfts­füh­rer einer Tex­til­fa­brik und habe zum Tag der Repu­blik auch ein Trans­pa­rent anbrin­gen las­sen.“
    „Und was stand drauf?“
    „Jeder zweite Abge­ord­nete ein Spinner!“
  30. Jah­res­tag der Unab­hän­gig­keit der Repu­blik. Am Staats­zir­kus in der Haupt­stadt wird ein Pla­kat ange­bracht: „15 Jahre Unab­hän­gig­keit“. Über Nacht wird ein zwei­tes Pla­kat befes­tigt: „15 Jahre Natio­na­ler Zirkus“.
  31. „Kann jeder Bür­ger unse­res Lan­des jeder­zeit frei seine Mei­nung äußern?“
    „Selbst­ver­ständ­lich! Sofern er sich hier­für ins Aus­land begibt.“
  32. Ein Rich­ter ver­lässt lachend den Gerichts­saal. Ein Kol­lege fragt ihn: „Wor­über lachst Du?“ „Ich habe einen phan­tas­ti­schen Witz gehört“, sagt der Rich­ter unter fort­lau­fen­den Lach­an­fäl­len. „Erzähl’ doch mal!“, bit­tet der Kol­lege. „Auf gar kei­nen Fall!“, sagt der andere, „gerade habe ich jeman­den auf­grund die­ses Wit­zes zu fünf Jah­ren verurteilt.“
  33. Wel­che Ähn­lich­keit besteht zwi­schen der neuen Repu­blik und einer Stra­ßen­bahn? — Bei bei­den steht vorn einer der lenkt; hin­ter ihm steht das Volk; wer nicht hin­ter ihm steht, der sitzt. Zwi­schen­durch wird kas­siert. Aus­stei­gen wäh­rend der Fahrt ist verboten.
  34. Frü­her ist uns Unrecht gesche­hen. Jetzt geschieht uns recht!
  35. „Kann man als guter Patriot auch ein guter Gläu­bi­ger sein?“
    „Grund­sätz­lich ja, aber warum sich das Leben dop­pelt schwer machen?“
  36. Ein Sprach­wis­sen­schaft­ler wird gefragt, was der Unter­schied zwi­schen einer Kata­stro­phe und einem Unglück sei. „Das lässt sich leicht beant­wor­ten“, sagt der Wis­sen­schaft­ler. „Wenn die Decke im Sit­zungs­saal ein­stürzt und die gesamte Regie­rung samt Prä­si­den­ten begräbt, so ist das eine Kata­stro­phe, aber es ist kein Unglück.“
  37. „Wer hat den Weiß­meer-Kanal erbaut?“
    „Die Wit­ze­er­zäh­ler.“
  38. „Stimmt es, dass man in unse­rem Land keine Ste­reo­an­la­gen braucht?“
    „Das stimmt. Man hört sowieso von allen Sei­ten das gleiche.“
  39. Ein US-Ame­ri­ka­ner und ein #Natio­na­li­tät freier Wahl# unter­hal­ten sich. Dabei ent­brennt ein Streit über die jewei­li­gen natio­na­len Errun­gen­schaf­ten. Sagt der US-Ame­ri­ka­ner: „We have John F. Ken­nedy, Stevie Won­der, Bob Hope and Jonny Cash!“ Ent­geg­net der andere: „We have our Pre­si­dent, No Won­der, No Hope and No Cash…“.
  40. Défor­ma­tion pro­fes­si­on­nelle oder: Wie sich der Beruf auf die Ant­wort nach der Frage „Was ist 2 x 2“ aus­wirkt:
    Der Inge­nieur zückt sei­nen Taschen­rech­ner, rech­net ein biss­chen und meint schließ­lich: „3,999999999“.
    Der Phy­si­ker ant­wor­tet: „In der Grö­ßen­ord­nung von 1*101“.
    Der Mathe­ma­ti­ker zieht sich einen Tag in seine Stube zurück und behaup­tete danach freu­de­strah­lend mit einen dicken Bün­del Papier in der Hand: „Das Pro­blem ist lös­bar!“
    Der Logi­ker: „Bitte defi­niere 2 x 2 prä­zi­ser.“
    Der Hacker bricht in den NASA-Super­com­pu­ter ein und lässt den rech­nen.
    Der Psych­ia­ter: „Weiß ich nicht, aber gut, das wir dar­über gere­det haben…“
    Der Buch­hal­ter einer Bad Bank wird zunächst alle Türen und Fens­ter schlie­ßen, sich vor­sich­tig umse­hen und fra­gen: „Was für eine Ant­wort wol­len Sie hören?“
    Der Jurist: „Vier, aber ich weiß nicht, ob wir vor Gericht damit durch­kom­men.“
    Der Poli­ti­ker: „Ich ver­stehe ihre Frage nicht…“
  41. Auf dem Gelände eines staats­ei­ge­nen Unter­neh­mens wird ein Neu­ge­bo­re­nes gefun­den. Von den Eltern weit und breit keine Spur. Der Direk­tor ver­langt nach einer gründ­li­chen Unter­su­chung des Vor­falls und for­dert Unter­stüt­zung durch den Geheim­dienst an, nach­dem der Werk­schutz die Eltern nicht fin­den konnte. Der Geheim­dienst beru­higt den Direk­tor und ver­si­chert ihm: „Die Eltern sind ganz bestimmt keine Ange­hö­ri­gen Ihres Betrie­bes. Denn unter Ihrer Lei­tung wurde noch nie etwas mit Hand und Fuß gemacht!“
  42. Ein durch eine Natur­ka­ta­stro­phe Geschä­dig­ter, des­sen gesam­tes Hab und Gut ver­nich­tet wurde, kommt zum Amt zur Rege­lung von Ver­mö­gens­schä­den durch Kata­stro­phen. Im Vor­raum sieht er zwei Türen: „Für Schwer­ge­schä­digte“ — „Für Leicht­ge­schä­digte“. Da er alles ver­lo­ren hat, tritt er durch die Tür für Schwer­ge­schä­digte. Dort sieht er wie­der zwei Türen: „Für Bemit­telte“ — „Für Unbe­mit­telte“. Da er auch kein Ver­mö­gen hat, tritt er durch die Tür für Unbe­mit­telte. Wie­derum zwei Türen: „Für Mit­glie­der der Prä­si­den­ten­par­tei“ — „Für Nicht­mit­glie­der der Prä­si­den­ten­par­tei“. Da nicht Mit­glied der Par­tei des Prä­si­den­ten ist, öff­net er also die Tür für die Nicht­mit­glie­der der Prä­si­den­ten­par­tei und — steht wie­der auf der Straße.
  43. „Stimmt es, dass kri­ti­sche Bücher bei uns ver­bo­ten sind?“
    „Sie sind nicht ver­bo­ten, es gibt keine.“
  44. Ken­nen sie den Unter­schied zwi­schen der natio­na­len Bil­dungs­po­li­tik und der Cham­pi­gnon-Zucht?
    Es gibt kei­nen, sobald sich ein hel­les Köpf­chen zeigt, wird es sofort abgeschnitten.
  45. „Vor ein paar Tagen wurde der Direk­tor der städ­ti­schen Mol­ke­rei ver­haf­tet.“
    „Warum das denn?“
    „Er hat die Mager­milch mit Zie­gen­milch ver­bes­sern wol­len und jetzt meckern alle.“
  46. Der Vor­sit­zende der Natio­na­lis­ten im Buch­la­den. Fragt die Ver­käu­fe­rin: „Darf ich Ihnen die Bücher ein­pa­cken? Oder wol­len Sie die gleich verbrennen?“
  47. Wel­ches Gericht ist im Land am wei­tes­ten ver­brei­tet? Gedämpfte Zungen.
  48. „Wie geht es Ihnen?“
    „Nor­mal, Sie wis­sen doch, die Umstände.“
    „Was wol­len Sie damit sagen?“
    „Das­selbe, was Sie damit sagen wol­len.“
    „Um Him­mels wil­len, das bleibt aber unter uns!“
    „Dar­auf kön­nen Sie sich ver­las­sen. Guten Tag!“
    „Guten Tag!“
  49. In einem Thea­ter kommt es wäh­rend der Vor­stel­lung zu einem Kurz­schluss. Der Elek­tri­ker steht auf der Lei­ter und bemüht sich ver­geb­lich um die Repa­ra­tur. Der tech­ni­sche Direk­tor des Hau­ses geht mit einer Lampe durch die Zuschau­er­rei­hen und leuch­tet jedem ins Gesicht. Dabei mur­melt er vor sich hin: „Hier ist es nicht — hier auch nicht.“ Dann schüt­telt er bedäch­tig den Kopf: „Ich sage es ja immer, es liegt nicht am Volk. Es liegt an der Leitung.“
  50. „#Orts­ty­pi­scher Vor­name freier Wahl# braucht kein Rück­grat.“
    „Warum nicht?“
    „Weil er so eine dicke Haut hat.“
  51. „Gibt es einen Unter­schied zwi­schen Wir­bel­säule und Rück­grat?“
    „Grund­sätz­lich nicht. Aber eine Wir­bel­säule hat jeder.“
  52. Ein Haupt­städ­ter kommt in einen Schreib­wa­ren­la­den in der Pro­vinz und möchte Brief­pa­pier kau­fen. Er befühlt es lange und kommt zum Schluss: „Bei uns in der Haupt­stadt gibt es viel fei­ne­res Papier.“ Der Ver­käu­fer schaut den Kun­den an und sagt: „Ich möchte Ihnen nicht wider­spre­chen. Sie haben daheim bestimmt auch viel fei­nere Lumpen.“
  53. „Die Ziege und die Schne­cke wet­ten mit­ein­an­der, wer zuerst an einem bestimm­ten Punkt ankommt. Die Schne­cke gewinnt natür­lich.“
    „Wieso?“
    „Nun, die Ziege wurde wegen Mecke­rei ins Gefäng­nis gesteckt. Die Schne­cke aber blieb still und ist nur gekrochen!“
  54. Nach einer Volks­ab­stim­mung klin­gelt bei #orts­ty­pi­scher Vor­name freier Wahl# das Tele­fon. #Orts­ty­pi­scher Vor­name freier Wahl# hebt ver­schla­fen ab und mel­det sich. Am ande­ren Ende flö­tet eine Frau­en­stimme: „Oh, Ent­schul­di­gung, ich habe falsch gewählt.“ Dar­auf ant­wor­tet #orts­ty­pi­scher Vor­name freier Wahl#: „Aber meine liebe! Das haben wir doch alle. Mir das mit­zu­tei­len, das ist doch kein Grund, mich um Mit­ter­nacht aufzuwecken!“
  55. „Ges­tern ist #orts­ty­pi­scher Vor­name freier Wahl# ver­haf­tet wor­den.“
    „Was sie nicht sagen. So ein anstän­di­ger Mensch. Und wes­halb?“
    „Eben des­halb!“
  56. Eine unab­hän­gige Bühne wird für einige Tage geschlos­sen, weil wäh­rend der Ver­an­stal­tung poli­ti­sche Witze erzählt wur­den. Am ers­ten Tag nach der Wie­der­eröff­nung sagt der Direk­tor zum Publi­kum: „Ges­tern war die Bühne noch geschlos­sen. Heute ist sie wie­der offen. Aber wenn es hier wie­der offen zugeht, wird sie bald wie­der geschlos­sen sein.“
  57. Der Jah­res­tag der Unab­hän­gig­keit der Repu­blik soll began­gen wer­den. Der Orga­ni­sa­tor der Ver­an­stal­tung ruft bei einem Geträn­ke­händ­ler an und möchte wis­sen, wel­chen Wein die­ser zum gege­be­nen Anlass emp­fiehlt. Fragt die­ser zurück: „Möch­ten Sie fei­ern oder vergessen?“ 
  58. Ein Bauer wird zum Mili­tär ein­be­ru­fen, wo er von den Aus­bil­dern schi­ka­niert wird. „Ach, von euch Bau­ern sind doch 50 Pro­zent däm­lich!“, läs­tert ein Aus­bil­der. „Hoho“, freut sich der Bauer. „Da haben wir uns schon ver­bes­sert, denn bei der letz­ten Wahl waren es noch 99 Prozent.“
  59. Es tref­fen sich drei Hunde aus den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, der Volks­re­pu­blik China und aus der Unab­hän­gi­gen Repu­blik. Sofort fängt der ame­ri­ka­ni­sche Hund an zu prah­len: „Also bei uns leben alle Hunde wie im Schla­raf­fen­land. Auch ein­fa­che Hunde. Wir müs­sen nur ein­mal bel­len, schon bekom­men wir ein Stück Fleisch.“ Der chi­ne­si­sche Hund bekommt große Augen: „Ent­schul­di­gung, was ist ‘Fleisch’ ?“ Der Hund aus der Unab­hän­gi­gen Repu­blik dreht sich nach links um, schaut, schaut nach rechts, noch ein­mal nach links und flüs­tert: „Bitte, was ist ‘Bel­len’?“
  60. Was gibt es für einen neuen Witz? Ein Jahr Gefängnis.
  61. Ein Mann trägt einen Kof­fer. Kommt ein Poli­zist und fragt: „Was haben Sie in dem Kof­fer?“
    „In dem Kof­fer, da ist die Regie­rung drin.“
    „Was ist da drin?“
    „Die Regie­rung.“
    „Öff­nen Sie den Kof­fer!“ Der Mann öff­net ihn.
    „Was“, schreit der Poli­zist, „da sind ja nur Lum­pen drin!“
    „Sag’ ich doch!“ mur­melt der Mann.
  62. Ein Mann fragt den ande­ren: „Wird die Poli­tik eigent­lich bes­ser, wenn das Ein­kom­men der Poli­ti­ker steigt?“ Der andere: „Klar — die Poli­tik wird dann genau soviel bes­ser, wie ein Brot bes­ser wird, wenn es mehr Geld kostet.“
  63. „Ist es war, dass in unse­rem Land eine Schne­cke schnel­ler vor­wärts kommt als ein Pferd?“
    „Lei­der ja. Denn ein Pferd beherrscht nicht die Kunst des Kriechens.“
  64. Es ist Wahl­kampf. Der junge Kan­di­dat der Oppo­si­tion ist auf dem Lande und redet mit einem Bau­ern. Je mehr er redet, desto radi­ka­ler wird er, bis er schließ­lich ver­spricht, die Regie­rung zu stür­zen. Der Far­mer wider­spricht ihm: „Da bin ich dage­gen!“
    „Aber warum denn?“
    „Ich weiß aus Erfah­rung, dass junge Schweine, die ich gerade gekauft habe, dop­pelt so viel fres­sen wie die, die schon Fett ange­setzt haben. Des­halb bin ich für die alte Garnitur…“
  65. Wel­ches ist der Unter­schied zwi­schen einer Tele­fon­zelle und Poli­tik? In der Tele­fon­zelle muss man erst zah­len und darf dann wäh­len. In der Poli­tik darf man erst wäh­len und muss dann zahlen.
  66. Ein alter Mann bringt einen Fern­se­her zur Repa­ra­tur: „Der ist kaputt, der lügt immer.“
  67. Die Unab­hän­gige Repu­blik soll ein neues Sym­bol in ihrer Staats­flagge bekom­men: Eine Ziege und einen Stuhl. Wer meckert, muss sitzen.
  68. In der Unab­hän­gi­gen Repu­blik sind vor dem Gesetz alle gleich. Mit­glie­der in der Prä­si­den­ten­par­tei sind glei­cher, Funk­tio­näre der Prä­si­den­ten­par­tei sind am glei­ches­ten und am aller­glei­ches­ten ist der Präsident.
  69. Ein Mann geht im zen­tra­len Park der Haupt­stadt spa­zie­ren. Plötz­lich erblickt er ein Mäd­chen, das von einem Kampf­hund ange­grif­fen wird. Er läuft hin und beginnt einen wil­den Kampf mit dem Hund. End­lich kann er den Hund töten, das Mäd­chen befreien und so ihr Leben ret­ten. Ein Poli­zist hat die Situa­tion beob­ach­tet. Er geht zu dem Mann hin, klopft ihm auf die Schul­tern und sagt: „Sie sind ein Held! Mor­gen wird in der Zei­tung ste­hen: Muti­ger Haupt­städ­ter ret­tet Mäd­chen das Leben!“. Der Mann schüt­telt den Kopf und ant­wor­tet: „Ich wohne nicht in der Haupt­stadt!“. „Oh,“ erwi­dert der Poli­zist „dann steht mor­gen in der Zei­tung: „Muti­ger Bür­ger unse­res Lan­des ret­tet Mäd­chen das Leben!“. Wie­der schüt­telt der Mann den Kopf: „Ich komme nicht aus die­sem Land!“. Ver­blüfft schaut der Poli­zist den Mann an und fragt: „Was sind Sie dann?!““ „Ich komme aus #Platz­hal­ter für belie­bi­ges Land#.“ Am nächs­ten Tag steht fol­gende Schlag­zeile in der Zei­tung: „Extre­mist aus #Platz­hal­ter für belie­bi­ges Land# tötet Hund im Zen­trum der Haupt­stadt. Ver­bin­dun­gen zu Ter­ror­netz­werk vermutet.“
  70. Was ist der Unter­schied zwi­schen einem Patrio­ten aus dem Nach­bar­land und einem Patrio­ten aus der Unab­hän­gi­gen Repu­blik? Der Patriot aus dem Nach­bar­land liebt sein Land über alles und er haßt alle die­je­ni­gen, die sein Land nicht im glei­chen Maße lie­ben wie er. Ein Patriot aus der Unab­hän­gi­gen Repu­blik jedoch sieht sein Land mit kri­ti­schen Augen, sieht die vie­len Unzu­läng­lich­kei­ten des Lan­des, sieht den Schmutz in den Stra­ßen, die man­gelnde Soli­da­ri­tät zwi­schen den Men­schen und die Kor­rup­tion in der Poli­tik und Wirt­schaft und kann in Anbe­tracht die­ser Punkte sein Land beim bes­ten Wil­len nicht lie­ben — er haßt jedoch alle die­je­ni­gen, die sol­che nega­ti­ven Aspekte der Unab­hän­gi­gen Repu­blik und anspre­chen und sein Land nicht ein­fach so lie­ben wie es ist.
  71. Die Wäh­ler in den USA sind zu benei­den. Wenn in den USA Wah­len statt­fin­den, dann haben die Wäh­ler die Qual der Wahl zwi­schen Pest und Cho­lera. Wenn die Wäh­ler in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik zur Wahl gehen, dann legi­ti­mie­ren sie durch diese Wahl for­mal Pest und Cholera.
  72. Alko­hol ist keine Ant­wort auf die Frage nach den Lebens­um­stän­den und Über­le­bens­stra­te­gien in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik. Aber man ver­gißt zumin­dest die Frage.
  73. Ein Staats­bür­ger der USA und ein Staats­bür­ger der Unab­hän­gi­gen Repu­blik kom­men mit­ein­an­der ins Gespräch und ver­glei­chen in die­sem die Vor­teile und Nach­teile des Lebens in den bei­den Län­dern. Der US-Bür­ger stellt die Vor­züge einer Mei­nungs- und Äuße­rungs­frei­heit dar und beschreibt die USA als ein Land, in wel­chem er unge­straft in der Öffent­lich­keit „Nie­der mit den USA!“ schreien dürfe. Dar­auf­hin argu­men­tiert der Bür­ger der Unab­hän­gi­gen Repu­blik, dass diese ebenso wie die USA ein frei­heit­lich ori­en­tier­tes, libe­ra­les und tole­ran­tes Land sei, in wel­chem jeder der wolle straf­frei „Nie­der mit den USA!“ schreien dürfe.
  74. Zwei Vögel sit­zen auf dem Prä­si­den­ten­pa­last. Sagt der eine: „Die­ses Jahr wird ein noch fet­te­res Jahr als das letzte und das war schon bes­ser als das Jahr davor.“ Fragt der andere Vogel: „Wie kommst Du dar­auf?“ Ant­wor­tet der erste: „Na guck’ Dich doch mal um, über­all, wirk­lich über­all ist der Wurm drin.“
  75. Ein Aus­län­der möchte in die unab­hän­gige Repu­blik ein­rei­sen. An der Grenze wird er bei der Pass­kon­trolle nach dem Grund für seine Ein­reise gefragt: Urlaub oder Geschäfts­reise?
    Ant­wor­tet der Aus­län­der: „Ich mache eine Bil­dungs­reise.“
    Fragt der Kon­trol­leur: „Was möch­ten Sie denn in unse­rem schö­nen Land ler­nen?“
    „Wie Pro­pa­ganda funk­tio­niert“, ant­wor­tet der Aus­län­der.
    Der Gren­zer zeigt sich irri­tiert und ent­geg­net: „In der unab­hän­gi­gen Repu­blik gibt es keine Pro­pa­ganda!“.
    „Genau!“, sagt der Aus­län­der und freut sich.
  76. Das Leben in der unab­hän­gi­gen Repu­blik ist unge­recht. Den Schö­nen und Rei­chen scheint tags­über, wenn es sowieso schon hell ist, oft­mals auch noch die Sonne. Aber nachts scheint den Armen oft nicht ein­mal der Mond.
  77. In der unab­hän­gi­gen Repu­blik wird ein Mann mit dem Vor­wurf poli­ti­schen Auf­ruhr zu ver­ur­sa­chen ange­klagt. In sei­ner Ver­tei­di­gung ver­weist er auf die ihm durch die Ver­fas­sung zuge­si­cher­ten Rechte und zuge­stan­de­nen Frei­hei­ten. Fragt ihn der Rich­ter: „Warum zitie­ren Sie eigent­lich so häu­fig die Ver­fas­sung? Sind sie etwa Kommunist?“
  78. Tref­fen sich zwei Jour­na­lis­ten auf dem Flur des öffent­li­chen Fern­se­hens der Unab­hän­gi­gen Repu­blik. Fragt der eine den ande­ren:
    „Was sind denn heute Abend die Schlag­zei­len in den Nach­rich­ten?“
    „Men­schen­rechte, jede Menge Men­schen­rechte!“, ant­wor­tet der andere.
    „Men­schen­rechte in Deutsch­land, den USA, der Russ­län­di­schen Föde­ra­tion oder in Saudi-Ara­bien?“, fragt der erste nach.
    „Unsere Men­schen­rechte, natür­lich! In der Russ­län­di­schen Föde­ra­tion wer­den die Men­schen­rechte doch eh’ nicht beach­tet, in den USA gibt es keine Sorge, dass die Men­schen­rechte nicht beach­tet wer­den könn­ten und bei Saudi-Ara­bien kön­nen wir es gerade nicht so genau sagen, der Kol­lege ist näm­lich im Urlaub.“
    „Sind die Men­schen­rechte denn nicht all­ge­mein und gel­ten diese nicht für alle im glei­chen Maße?“
    „Ach, den meis­ten Men­schen kann man es eh’ nicht recht machen. Da müs­sen wir mit unse­rer Exper­tise für die Nach­rich­ten schon etwas vor­sor­tie­ren. Und unsere Men­schen­rechte, also die, nur die, die ver­steht der Zuschauer.“
  79. Warum wer­den die Ein­woh­ner der Haupt­stadt der Unab­hän­gi­gen Repu­blik nur auf dem Bauch lie­gend begra­ben?
    Damit ihnen nicht der Zucker aus dem Arsch fällt, den man ihnen die ganze Zeit über dort hin­ein gebla­sen hat.
  80. In der Unab­hän­gi­gen Repu­blik unter­hal­ten sich zwei Schweine über die Plau­si­bi­li­tät von Ver­schwö­rungs­theo­rien. Erzählt das eine Schwein dem ande­ren, dass es von einem Bekann­ten gehört hätte, dass der Bauer dunkle Pläne mit allen Schwei­nen ver­folge und schon in naher Zukunft alle Schweine umbrin­gen möchte.
    Ent­geg­net das andere Schwein, dass eine sol­che Vor­stel­lung eines geplan­ten Mas­sen­mor­des an Schwei­nen ein typi­sches Bei­spiel für eine Ver­schwö­rungs­theo­rie sei, wel­che leicht wider­legt wer­den könne. Denn warum sollte der Bauer alle Schweine tag­täg­lich füt­tern, wenn er sie am Ende doch alle umbrin­gen möchte?
  81. Die Stim­mung im Land ist im Kel­ler. Das Anse­hen der Par­tei des Prä­si­den­ten ist stark ange­schla­gen. Das Prä­si­dium der Par­tei beschließt des­halb in Vor­be­rei­tung auf die nächs­ten Wah­len einen radi­ka­len Wech­sel beim Image der Par­tei. Diese soll mit­tels einer teu­ren Wer­be­kam­pa­gne neue Mit­glie­der fin­den und mit Hilfe die­ser ein deut­lich jün­ge­res, weib­li­che­res und tole­ran­te­res Image erhal­ten.
    Der Mehr­heit der Wäh­ler würde es aber schon genü­gen, wenn die Par­tei in Zukunft kom­pe­ten­ter, glaub­wür­di­ger und weni­ger kor­rupt wäre…
  82. Fragt ein Mann den ande­ren: „Was meinst Du, liegt es an Unwis­sen­heit oder an man­geln­dem Inter­esse, dass so viele Men­schen ihr Wahl­recht nicht nut­zen?“
    Ant­wor­tet der andere: „Keine Ahnung. Ist mir aber auch egal.“
  83. Lebens­weis­heit aller Berufs­po­li­ti­ker: „Nicht das Erreichte zählt, das Erzählte reicht!“
  84. Ein alter Mann liegt im Ster­ben und läßt den Orts­vor­ste­her der Par­tei des Prä­si­den­ten holen. Am Ster­be­bett eröff­net der Ster­bende dem Poli­ti­ker sei­nen letz­ten Wunsch: Er möchte in die Prä­si­den­ten­par­tei ein­tre­ten. Der Poli­ti­ker fragt ver­wun­dert nach der Moti­va­tion für die­sen Wunsch. Sagt ihm der alte Mann: „Wenn ich schon ster­ben muss, dann soll wenigs­tens auch einer von denen mit mir zusam­men dran glau­ben müssen!“
  85. Wie wird in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik Poli­tik gemacht?
    Poli­ti­ker belü­gen Jour­na­lis­ten über ihr Hin­ter­grund­wis­sen, ihre Motive und Pläne, glau­ben dann den jour­na­lis­ti­schen Berich­ten über die Lage im Land und den Ein­fluss der Poli­tik auf diese Situa­tion und rich­ten im Anschluss ihre Poli­tik an die­sen Berich­ten aus.
  86. In der Unab­hän­gi­gen Repu­blik kommt ein Mann zum Arzt und möchte von die­sem wis­sen, was er tun müsse, um 100 Jahre alt zu wer­den. Sagt der Arzt:
    „Sie dür­fen nicht rau­chen, Sie dür­fen kei­nen Alko­hol trin­ken, Sie dür­fen keine Dro­gen neh­men, Sie dür­fen kein sexu­ell aus­schwei­fen­des Leben füh­ren, son­dern müs­sen Ihrer Frau immer treu sein und Sie müs­sen immer die Par­tei des Prä­si­den­ten wäh­len.“
    „Wenn ich dies alles tue, dann kann ich 100 Jahre leben?“, ver­ge­wis­sert sich der Mann noch ein­mal.
    „Das kann ich Ihnen nicht garan­tie­ren. Aber es wird ihnen so vor­kom­men“, ant­wor­tet der Arzt.
  87. Völ­lig egal was über die Unab­hän­gige Repu­blik berich­tet wird — es ist wahr.
  88. Lebens­weis­heit in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik:
    Kri­tik, die der Zen­sor ver­steht, wird zu Recht verboten.
  89. Auf nahezu allen tech­ni­schen Gerä­ten sind Warn­hin­weise ange­bracht: „Vor­sicht, elek­tri­scher Strom!“, „Vor­sicht, heiße Ober­flä­che!“, „Vor­sicht, gefähr­li­che Inhalts­stoffe!“, „Vor­sicht! Nicht ohne Auf­sicht benut­zen!“ und der­glei­chen mehr. Nur auf Wahl­zet­teln, in Wahl­ka­bi­nen, in Wahl­lo­ka­len, auf Wahl­pla­ka­ten und in Wahl­wer­be­spots ist nicht der geringste Warn­hin­weis angebracht.
  90. Was ist bes­ser, Sozia­lis­mus oder Sex?
    Sozia­lis­mus, da kann man län­ger stöhnen.
  91. Ein Mäd­chen fragt ihren Vater: „Papa, fan­gen eigent­lich alle Mär­chen mit ‚Es war ein­mal…‘ an?“ Ant­wor­tet der Vater: „Nein, nicht alle. Man­che fan­gen auch mit ‚Wenn ich gewählt werde…‘ an.“
  92. Was ist der Unter­schied zwi­schen einem Poli­ti­ker und künst­li­cher Intel­li­genz?
    Der künst­li­chen Intel­li­genz muss man alles nur ein­mal erklären.
  93. Anfrage an die Regie­rung der Unab­hän­gi­gen Repu­blik: Gibt es bei den staat­li­chen Medien eine Pres­se­zen­sur?
    Ant­wort: Im Prin­zip nein. Es ist uns aber lei­der nicht mög­lich, auf diese Frage näher einzugehen.
  94. Außer­ir­di­sche haben in der Regie­rung nach intel­li­gen­tem Leben gesucht.
    Sie haben den Haus­meis­ter mitgenommen.
  95. Was ist Glück? — Dass wir in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik leben.
    Was ist Pech? — Dass wir soviel Glück haben.
  96. Ein Repor­ter fragt den Prä­si­den­ten der Unab­hän­gi­gen Repu­blik, was die­ser von Kul­tur und Zivi­li­sa­tion des gro­ßen Nach­bar­lan­des hält. Ant­wor­tet der Prä­si­dent: „Das ist eine groß­ar­tige Idee!“