Witze über die Ökonomie

Folgt man den Exper­ten aus Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Poli­tik, so muss man zur Stei­ge­rung des mate­ri­el­len Wohl­stan­des in einem Land nur eine Reihe von Regeln befol­gen. Beachte man diese bei wirt­schaft­li­chen Ent­schei­dun­gen, dann sei der mate­ri­elle Erfolg unaus­weich­lich, so die Glau­bens­sätze die­ser Exper­ten. Die offen­sicht­li­che Dis­kre­panz zwi­schen ihrer Pro­jek­tion und der Rea­li­tät erklä­ren diese Exper­ten gerne damit, dass die maß­geb­li­chen Akteure in der Wirt­schaft und Poli­tik diese Regeln ent­we­der nicht ver­stan­den oder nicht kor­rekt befolgt hät­ten. Den Wider­spruch zwi­schen wirt­schaft­li­cher Rea­li­tät und Anspruch der ver­schie­de­nen Akteure the­ma­ti­sie­ren viele poli­ti­sche Witze.

  1. Wie viele Markt­li­be­rale braucht man, um eine Glüh­birne zu wechseln?
    Nicht einen ein­zi­gen. Wenn die Rah­men­be­din­gun­gen stim­men und die Steu­ern gesenkt wer­den, wird der Markt dafür sor­gen, dass sich die Bir­nen von selbst wechseln.
  2. In der unab­hän­gi­gen Repu­blik: Was gab es frü­her, das Huhn oder das Ei?
    Frü­her gab es beides.
  3. Ein Aus­län­der kommt in ein Uni­ver­sal­ge­schäft in der Provinz.
    „Haben Sie Butter?“
    „Nein.“
    „Haben Sie Eier?“
    „Nein.“
    Der Aus­län­der fragt nach Kaf­fee, Tee, Süd­früch­ten. Aber immer heißt es: „Nein.“
    „Was haben Sie überhaupt?“
    „Ein paar Kar­ten für die Vor­stel­lung ‚Glück­li­ches Volk’.“
  4. „Ist es wahr, dass zum zehn­ten Jah­res­tag der Unab­hän­gig­keit der gesetz­li­che Min­dest­lohn um fünf­zig Pro­zent erhöht wird?“
    „Im Prin­zip ja, nur umge­kehrt: Zum fünf­zigs­ten Jah­res­tag der Unab­hän­gig­keit um zehn Prozent.“
  5. Ein altes Müt­ter­chen wen­det sich in der Haupt­stadt an einen Sicher­heits­be­am­ten: „Ent­schul­di­gen Sie bitte, wo ist denn das Kauf­haus ‚Prin­zip’?“
    Der Beamte wun­dert sich und meint: „So ein Kauf­haus gibt es hier gar nicht.“
    Dar­auf ent­geg­net das Müt­ter­chen: „Das muss es aber geben. Unser Prä­si­dent hat doch gesagt, dass es im Prin­zip alles zu kau­fen gibt.“
  6. Pla­kat an einer Wand: „Kei­ner darf hun­gern, kei­ner darf frieren.“
    Sagt ein Arbei­ter zum ande­ren: „Ach, das dür­fen wir auch nicht?“
  7. Warum sind viele Bür­ger so außer Atem?
    Weil es seit Jah­ren berg­auf geht.
  8. In der unab­hän­gi­gen Repu­blik geht ein Mann zur Bank und fragt einen Ange­stell­ten, an wen er sich wen­den muss, wenn er Geld anle­gen möchte.
    „An einen Psych­ia­ter!“ emp­fiehlt ihm dar­auf­hin der Angestellte.
  9. In der unab­hän­gi­gen Repu­blik wird eine Börse eröff­net. Auf der Ein­wei­hungs­feier fragt ein Mann: „Ent­schul­di­gen Sie bitte, wo ist denn hier die Toilette?“
    Ant­wor­tet der Gefragte: „Hier gibt es keine Toi­let­ten. Hier bescheißt jeder jeden.“
  10. Unter der der­zei­ti­gen Regie­rung ist es leicht, zu einem klei­nen Ver­mö­gen zu kom­men — vor­aus­ge­setzt man hatte vor­her ein großes.
  11. Ein altes Müt­ter­chen wen­det sich mit einer Frage an die Prä­si­di­al­ver­wal­tung: „Wurde unser Wirt­schafts­sys­tem von Wis­sen­schaft­lern oder der Regie­rung ausgedacht?“
    Ant­wort: „Von der Regierung.“
    Dar­auf das Müt­ter­chen: „Das habe ich mir schon gedacht. Wis­sen­schaft­ler hät­ten es sicher erst an Mäu­sen ausprobiert.“
  12. Volks­zäh­lung. Erste Frage: „Beab­sich­ti­gen Sie in fünf Jah­ren noch in unse­rem Land zu leben, wenn ja — wovon?“
  13. Was ist der Unter­schied zwi­schen der Wirt­schafts­ord­nung der alten Dik­ta­tur und der unab­hän­gi­gen Republik?
    1. Im alten Régime wur­den pri­vate Unter­neh­men ver­staat­licht und gin­gen pleite. In der unab­hän­gi­gen Repu­blik ist das umgekehrt.
    2. Das alte Régime hat solange Armut erzeugt, bis die Mas­sen völ­lig ver­armt waren, wäh­rend in der unab­hän­gi­gen Repu­blik solange Reich­tum erzeugt wird, bis
    die Mas­sen total ver­armt sind.
  14. „Warum nennt man unser Land auch ‘Gebirgs­re­pu­blik’?“
    „Wegen der vie­len Engpässe!“
  15. Ein Mode­ra­tor kommt abge­ris­sen, unra­siert, mit einem abge­tra­ge­nen, schmut­zi­gen und mehr­fach geflick­ten Anzug und kaput­ten Schu­hen auf die Bühne. Das Publi­kum lacht. „Was lachen Sie so blöde?“, fragt der Mode­ra­tor in die Menge. „Ihnen wird das Lachen noch ver­ge­hen. Ich bin Ihnen nur zwei Jahre voraus.“
  16. „Frü­her hat­ten wir den aus­beu­te­ri­schen Feu­da­lis­mus, dann hat­ten wir den lebens­ge­fähr­li­chen Kom­mu­nis­mus und was haben wir jetzt?“
    „Schauen Sie doch auf den Kalen­der – Montag!“
  17. Jemand fragt einen alten wei­sen Mann, woran die Wirt­schafts­re­for­men im Land geschei­tert seien. „Ich bin kein Öko­nom“, ant­wor­tet der alte Mann, „aber mir fällt hierzu eine Geschichte ein: „Eine häss­li­che alte Frau, die nichts wei­ter besitzt als eine Angel und einen alten räu­di­gen Köter, fängt im See ein gol­de­nes Fisch­lein. ‘Ver­schone mich’, fleht das Fisch­lein die Frau an. ‘Wenn du mich leben lässt, will ich Dir drei Wün­sche erfül­len.’ Die häss­li­che alte Frau wirft das Fisch­lein zurück ins Was­ser. ‘Als ers­tes möchte ich wie­der jung sein’, sagt sie. Augen­blick­lich ver­wan­delt sie sich in ein jun­ges, bild­hüb­sches Mäd­chen. ‘Nun möchte ich sehr reich sein’, äußert sie ihren zwei­ten Wunsch. Kurz dar­auf sitzt sie in einem präch­ti­gen Palast. ‘Und drit­tens’, sagt sie, ’soll sich mein alter räu­di­ger Köter in einen statt­li­chen jun­gen Mann ver­wan­deln.’ Sekun­den spä­ter steht ein hüb­scher Jüng­ling vor ihr. ‘Jetzt gehen wir ins Bett’, sagt die Frau begeis­tert, führt ihn ins Schlaf­zim­mer und reist ihm dort die Klei­der vom Leibe. Als der junge Mann nackt vor ihr steht, sagt er mit einem Seuf­zer: ‘Ach, hät­test du mich doch nur nicht vor zehn Jah­ren kas­trie­ren lassen!’“
  18. Ein Mann besucht seine Ver­wand­ten im Aus­land und vor der Rück­reise ver­ab­re­den sie sich, dass wenn er in die unab­hän­gige Repu­blik zurück­kommt, er Briefe mit blauer Tinte schrei­ben wird, falls es ihm gut geht und mit grü­ner Tinte, falls das Leben uner­träg­lich wird, da die Post­kor­re­spon­denz in der unab­hän­gige Repu­blik über­wacht sein soll. Der erste Brief kommt mit blauer Tinte geschrie­ben: „Das Leben bei uns ist wun­der­schön, man kann alles kau­fen, was man will, außer viel­leicht grüne Tinte…“
  19. Was pas­sierte mit dem ers­ten Astro­nau­ten des Lan­des, nach­dem er von sei­ner Reise in den Welt­raum zurückkam?
    Er wurde Lei­ter der staat­li­chen Ver­sor­gungs­be­triebe — schließ­lich ist er Spe­zia­list für den lee­ren Raum!
  20. „Wie ver­hält sich unsere Regie­rung in einer völ­lig hoff­nungs­lo­sen Situation?“
    „Hoff­nungs­lose Situa­tio­nen gibt es nicht. Und Fra­gen der Volks­wirt­schaft füh­ren an die­ser Stelle zu weit.“
  21. Warum wer­den in der unab­hän­gi­gen Repu­blik keine Bet­ten produziert?
    Der Feind des Vol­kes schläft nicht, die Volks­hel­den ruhen sich auf ihren Lor­bee­ren aus, die Arbei­ter, Bau­ern, Ange­stell­ten und Beam­ten arbei­ten Tag und Nacht für das Wohl­erge­hen des Vol­kes, die Intel­lek­tu­el­len und Künst­ler sind auf Rosen gebet­tet, die Rent­ner sind alle zu Besuch bei Ver­wand­ten im In- und Aus­land und der Rest sitzt.
  22. Ein Aus­län­der besucht das erste Mal die unab­hän­gige Repu­blik und kommt bei einer Fahrt mit dem Taxi mit dem Fah­rer ins Gespräch. Wie er die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung des Lan­des und die Poli­tik des Prä­si­den­ten finde, fragt er den Chauf­feur. „Ach, wis­sen Sie,“, ant­wor­tet die­ser, „frü­her ging es uns gut. Wir hat­ten alles was wir zum Leben brauch­ten. Seit der Unab­hän­gig­keit des Lan­des und dank der Poli­tik des Prä­si­den­ten geht es uns jetzt schon viel bes­ser. Aber eigent­lich reicht es uns, wenn es uns nur wie­der gut ginge.“
  23. Warum gibt es in der unab­hän­gi­gen Repu­blik keine staat­li­che Familienplanung?
    Die Pro­duk­ti­ons­mit­tel lie­gen in pri­va­ter Hand.
  24. Auf­grund der guten wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik dür­fen Rent­ner jetzt bei Rot über die Straße gehen.
  25. Was ist in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik die Vor­stufe zum Sex?
    Nackte Regale.
  26. Warum soll in jedem Flei­scher­la­den der Unab­hän­gi­gen Repu­blik min­des­tens eine Wurst hängen?
    Damit die Men­schen nicht den­ken es sei ein Fliesenladen.
  27. Was macht ein Ein­woh­ner der Unab­hän­gi­gen Repu­blik, wenn er in der Wüste eine Schlange sieht? Er stellt sich an.
  28. Auf dem Zen­tral­ba­sar der Unab­hän­gi­gen Repu­blik wird jetzt neben har­ten Devi­sen auch die natio­nale Wäh­rung genom­men — zum Einwickeln.
  29. Ein Geschäfts­mann kehrt von einer Reise aus dem Aus­land in die Unab­hän­gige Repu­blik zurück und wird danach befragt, wie es im Aus­land denn so sei. „So wie hier, in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik“, ant­wor­tet der Geschäfts­mann, „für Devi­sen bekommt man alles.“
  30. Warum befin­det sich die Volks­wirt­schaft der Unab­hän­gi­gen Repu­blik in der Krise?
    Weil sie gerade zum Sprung ansetzt, um die ent­wi­ckel­ten Län­der der 1. Welt mit ihren kri­sen­ge­schüt­tel­ten Volks­wirt­schaf­ten zu überholen.
  31. Im Zen­trum der Haupt­stadt sind zwei Autos zusam­men­ge­sto­ßen. Es gab zwei Tote und 142 Ver­letzte. Die Toten waren die Fah­rer der Autos. Die Ver­letz­ten haben sich um die Ersatz­teile geprügelt.
  32. Warum ist Golf bei Mak­lern und Ban­kern ein so belieb­ter Sport?
    Weil man Golf auch in Hand­schel­len spie­len kann.
  33. Woran erkennt man in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik einen Durchschnittsverdiener?
    Daran, daß er mit einem lee­ren Ein­kaufs­beu­tel vor dem Lebens­mit­tel­ge­schäft steht und sich sel­ber fragt: „War ich jetzt schon drin oder nicht?”.
  34. Sagt ein alter Mann in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik zu einem ande­ren: Alles, was die Kom­mu­nis­ten vor der Unab­hän­gig­keit des Lan­des über den Kom­mu­nis­mus erzähl­ten, war eine Lüge. Was sie jedoch über den Kapi­ta­lis­mus, so wie wir ihn heute in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik haben, erzähl­ten, das war lei­der alles wahr.“
  35. Wer ist in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik ein Leistungsträger?
    Jemand, der die Leis­tung sei­ner Unter­ge­be­nen in Form einer dicken Geld­börse nach Hause trägt.
  36. Die unab­hän­gige Repu­blik wird von Hub­schrau­ber-Pilo­ten regiert: Sie schwe­ben über allem, ab und zu lan­den sie an aus­ge­wähl­ten Plät­zen, wir­beln dabei viel Staub auf und ver­schwin­den danach wie­der in den Wolken.
  37. In der unab­hän­gi­gen Repu­blik ist nicht alles schlecht. Viele Sachen sind sogar sehr gut. Und bei den weni­gen Sachen die noch ver­bes­sert wer­den könn­ten, den wich­ti­gen Din­gen, bei denen küm­mern sich die zustän­di­gen Organe und Insti­tu­tio­nen um eine ste­tige Ver­bes­se­rung und Anpas­sung an die Bedürfnisse.
  38. Wie könnte man die Wirt­schaft der Unab­hän­gi­gen Repu­blik ankurbeln?
    Man sollte nur noch Geld­scheine mit Abbil­dun­gen des Prä­si­den­ten und ande­rer hoch­ran­gi­ger Poli­ti­ker des Staa­tes auf­dru­cken, dann wür­den die Bür­ger des Lan­des das Geld nicht so lange behal­ten, son­dern so schnell wie mög­lich ausgeben.
  39. Auch und ins­be­son­dere in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik ist eine Beschrei­bung eines wirt­schaft­li­chen Abhän­gig­keits­ver­hält­nis­ses sehr populär:
    Frage: Was ist ein Schau­spie­ler (wahl­weise auch Thea­ter­wis­sen­schaft­ler, Archäo­loge, His­to­ri­ker, Kunst­wis­sen­schaft­ler, all­ge­mein Künst­ler, etc.) ohne Freundin?
    Ant­wort: Obdachlos.
  40. Kommt ein Mann in eine Apo­theke und sagt: „Geben Sie mir bitte Pil­len gegen Raff­sucht und Gier. Je mehr desto bes­ser. Ach, geben Sie mir ein­fach alle die Sie haben!”
  41. Kommt ein Unter­neh­mens­be­ra­ter zum Bäcker und sagt: „Ich hätte gerne 1kg Sem­mel­mehl.” Fragt die Ver­käu­fe­rin: „Möch­ten Sie es in einer Tüte haben?” Ant­wor­tet der Unter­neh­mens­be­ra­ter: „Nein danke. Ich habe ein Netz zum Tra­gen dabei.”
  42. Fragt der Leh­rer sei­nen Schü­ler: „Was ist Dein Traum­be­ruf?” Ant­wor­tet der Schü­ler: „Ich habe kei­nen Traum­be­ruf. Ich bin doch nicht ver­rückt und träume im Schlaf von Arbeit!”
  43. Ein Mann kommt in ein Haus­halts­wa­ren­ge­schäft und möchte Toi­let­ten­pa­pier kau­fen. Der Ver­käu­fer bedau­ert: „Klo­pa­pier haben wir der­zeit nicht. Aber kom­men Sie doch mor­gen wie­der, dann haben wir viel­leicht wie­der wel­ches!” „Bis mor­gen kann ich nicht war­ten”, ant­wor­tet der Mann.