Bilder aus Kasachstan

Nach Jah­ren des wirt­schaft­li­chen Nie­der­gangs mit einem kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­lust an Anla­ge­ver­mö­gen und Fach­kräf­ten in den 1990er Jah­ren ver­steht sich Kasach­stan seit Beginn des 3. Jahr­tau­sends christ­li­cher Zeit­rech­nung als eine neue Regio­nal­macht zwi­schen China und der Russ­län­di­schen Föde­ra­tion. Grund­lage die­ses neuen Selbst­ver­ständ­nis­ses sind die Ein­nah­men aus den Öl- und Gas­ex­por­ten, wel­che seit der tech­ni­schen Moder­ni­sie­rung von bis dahin als erschöpft bewer­te­ten För­der­fel­dern vor eini­gen Jah­ren die Staats­kasse als auch die Geld­beu­tel eini­ger kasa­chi­scher Fami­li­en­klans füllen.

Die zur Zeit aus den Ölquel­len spru­deln­den Ein­nah­men wer­den jedoch nahezu aus­schließ­lich kon­sump­tiv ver­wandt, anstatt die seit Anfang der 1990er Jahre fast voll­stän­dig zusam­men­ge­bro­chene Indus­trie wie­der zu reak­ti­vie­ren. Auf diese Weise ent­steht und ver­fes­tigt sich eine dop­pelte Abhän­gig­keit. Auf der einen Seite ist das Land zuneh­mend auf einen sta­bi­len und gewinn­träch­ti­gen Export von Roh­stof­fen und auf der ande­ren Seite auf einen Import von Kon­sum­gü­tern in glei­cher Wert­höhe angewiesen.