Witze über Sicherheitsdienste

Wäh­rend mei­ner aus­ge­dehn­ten Rei­sen durch viele Län­der die­ser Welt bin ich immer mal wie­der mit Ver­tre­tern der ver­schie­de­nen Sicher­heits­dienste in Kon­takt gera­ten. Mit jedem die­ser Kon­takte ver­stärkte und ver­fes­tigte sich bei mir die Mei­nung, dass diese soge­nann­ten Sicher­heits­dienste zum einen weni­ger Sicher­heit als viel­mehr Unsi­cher­heit pro­du­zie­ren, dass die Kom­pe­ten­zen ihrer Mit­ar­bei­ter nur mit euphe­mis­ti­schen Flos­keln beschrie­ben wer­den kön­nen und dass diese Dienste struk­tu­rell nicht in der Lage sind, die ihnen offi­zi­ell zuge­wie­sene Funk­tion zu erfül­len. Ein Teil die­ser Wider­sprü­che zwi­schen dem offi­zi­el­lem Bild über diese Dienste bezie­hungs­weise ihrem Selbst­ver­ständ­nis und der Rea­li­tät wird in nach­fol­gen­den Wit­zen thematisiert.

  1. Sagt eine Steck­na­del zu einer Näh­na­del: „Du, soll ich Dir einen poli­ti­schen Witz erzäh­len?“ Dar­auf die Näh­na­del: „Psst, dort hin­ten ist eine Sicherheitsnadel!“
  2. Die auf­la­gen­stärkste Zei­tung des Lan­des macht mit der Über­schrift „Letzte Nacht dreis­ter Ein­bruch im Innen­mi­nis­te­rium!“ auf. Der Prä­si­dent liest dies und ruft sofort sei­nen Innen­mi­nis­ter an: „Wurde etwas Wich­ti­ges gestoh­len?“ „Halb so wild, nur die Wahl­er­geb­nisse für die nächs­ten 30 Jahre!“
  3. Sicher­heits­kräfte ver­haf­ten einen Mann, der vor dem Prä­si­den­ten­pa­last Flug­blät­ter ver­teilt. Bei dem anschlie­ßen­den Ver­hör fra­gen sie ihn, warum auf den Zet­teln gar nichts geschrie­ben steht. Dar­auf­hin ant­wor­tet der Mann: „Wozu noch etwas schrei­ben, wenn doch sowieso alle alles wissen?“
  4. Ein Con­fé­ren­cier erzählt auf der Bühne poli­ti­sche Witze. Im Publi­kum, in der ers­ten Reihe, sitzt einer Ver­tre­ter der Sicher­heits­or­gane und notiert eif­rig die schnel­len Poin­ten des Unter­hal­tungs­künst­lers mit. Dar­auf ruft ihm die­ser von der Bühne zu: „Bin ich zu schnell? Kom­men Sie mit? Oder muß ich mitkommen?“
  5. Ein Kri­mi­nel­ler wurde von der Poli­zei gesucht. Befragte Bür­ger konn­ten aber keine kon­krete Beschrei­bung des Täters abge­ben, aber eines wuß­ten sie sehr genau, der Gesuchte trug kei­nen Orden. „Wenn das so ist“, freute sich die Poli­zei, „dann haben wir ihn sehr schnell“.
  6. In der unab­hän­gi­gen Repu­blik fällt ein Mann, der nicht schwim­men kann, in einen Fluß. Er schreit um Hilfe; in der Ferne spa­zie­ren zwei Poli­zis­ten — diese gehen aber trotz sei­ner Hil­fe­rufe gleich­gül­tig wei­ter. Da kommt dem Mann eine Idee. „Nie­der mit dem Prä­si­den­ten!“ brüllt er so laut er kann. Sofort sprin­gen die bei­den Poli­zis­ten ins Was­ser und zie­hen ihn ans Land, um ihn ins Gefäng­nis zu bringen.
  7. Ein Mann beklagt sich bei sei­nem Freund: „Seit Tagen werde ich das Gefühl nicht los, vom Geheim­dienst beschat­tet zu wer­den. Was meinst Du, was sollte ich für Schritte tun?“ Der Freund über­legt nicht lange: „Große, sehr große.“
  8. Ein US-Ame­ri­ka­ner, ein Fran­zose und ein Ein­hei­mi­scher unter­hal­ten sich, was bis­lang das schönste Erleb­nis in ihrem Leben war.
    Der Ame­ri­ka­ner sagt, sein bis­her bes­tes Erleb­nis war ein Millionengeschäft.
    Der Fran­zose sagt, sein schöns­tes Erleb­nis war eine Nacht mit einer Schönheitskönigin.
    Da sagt der Ein­hei­mi­sche sein tolls­tes Erleb­nis war, als bei ihm mor­gens um fünf der Geheim­dienst klin­gelte und ihn fragte, ob er Herr #orts­ty­pi­scher Name freier Wahl# sei und er ant­wor­ten konnte: „Nein, der wohnt ein Stock­werk höher.“
  9. Einem Mann wird der Tele­fon­an­schluß gekün­digt. Er beschwert sich und fragt nach den Grün­den. „Sie haben den Geheim­dienst verleumdet.“
    „Ich? Inwie­fern?“ „Sie haben wie­der­holt am Tele­fon behaup­tet, er würde ihren Anschluß abhören!“
  10. Anruf beim Geheim­dienst: „Hallo! Mein Papa­gei ist mir ent­flo­gen. Sollte er gefan­gen wer­den, so neh­men Sie bitte zur Kennt­nis, dass ich seine poli­ti­sche Ein­stel­lung nicht teile!“
  11. Jah­res­tag der Unab­hän­gig­keit der Repu­blik. Gro­ßer Auf­marsch mit Parade in der Haupt­stadt. Der Prä­si­dent fragt sei­nen Innen­mi­nis­ter: „Bekom­men wir den Platz voll?“ Ant­wor­tet der Minis­ter: „Mit Sicher­heit, mit Sicherheit.“
  12. Beklagt sich der eine Freund beim ande­ren: „In der letz­ten Zeit fühle mich vom Geheim­dienst beschat­tet. Was meinst Du, was soll ich für Schritte unter­neh­men?“ Der andere erklärt nicht lange: „Große, mein Freund, sehr große!“
  13. Kaum jemand im Land wagt den Prä­si­den­ten zu kri­ti­sie­ren. Um so über­rasch­ter ist die­ser, als ihm der Geheim­dienst mel­det, vor dem Prä­si­den­ten­pa­last ver­teile jemand Flug­blät­ter. Der Mann wird auf Befehl des Prä­si­den­ten sofort ver­haf­tet. Ein Geheim­dienst­of­fi­zier mel­det ihm, dass der ver­haf­tete Mann ein bekann­ter Staats­feind sei. „Und was stand auf dem Flug­blatt?“ will der Prä­si­dent von dem Offi­zier wis­sen. „Nichts, Herr Prä­si­dent, die Flug­blät­ter waren unbe­druckt!“ — „Was soll das?“ brüllt der Prä­si­dent den Geheim­dienst­ler an. Der rich­tet seine Augen auf den Prä­si­den­ten: „Man muß die Flug­blät­ter nicht unbe­dingt bedru­cken. Jeder weiß, worum es geht!“
  14. Nachts um halb drei in irgend­ei­nem Wohn­haus in der Haupt­stadt der Repu­blik. Es klopft an der Tür bei #orts­ty­pi­scher Name freier Wahl#. Die­ser über­legt, ob er die Tür öff­nen oder sich aus dem Fens­ter stür­zen soll, kann sich aber nicht entscheiden.
    Wäh­rend­des­sen klopft es aber­mals, dies­mal stär­ker und #orts­ty­pi­scher Name freier Wahl# hört die Stimme sei­nes Nach­barn: „#Orts­ty­pi­scher Name freier Wahl# es ist nichts erns­tes, ihr könnt ruhig auf­ma­chen. Es brennt nur das Haus.“
  15. Zwei Frauen kom­men beim Ein­kau­fen mit­ein­an­der ins Gespräch.
    Prahlt die eine: „Mein Mann ist Direk­tor in einem staat­li­chen Betrieb und bekommt 100x mehr als ein ein­fa­cher Arbei­ter. Wo ist denn ihr Mann?“
    Ant­wor­tet die andere: „Der ist beim Geheimdienst.“
    Fragt die erste erstaunt: „Und was kriegt er da so?“
    Dar­auf ent­geg­net die zweite Frau: „Weiß ich noch nicht, die haben ihn ges­tern erst geholt.“
  16. Der Prä­si­dent liegt im Kran­ken­haus. Um sein Bett ist die ganze Regie­rung ver­sam­melt. „Ist der Innen­mi­nis­ter hier, ist der Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter anwe­send?“, fragt er mit schwa­cher Stimme, „sind alle hier?“ — „Jawohl!“, kommt die Ant­wort im Chor. Da rich­tet sich der Prä­si­dent plötz­lich auf und fragt zit­ternd: „Und wer paßt inzwi­schen auf das Volk auf?“
  17. „Gibt es in unse­rem Land eine Postüberwachung?“
    „Natür­lich nicht! Briefe mit regie­rungs­feind­li­chem Inhalt wer­den jedoch nicht befördert.“
  18. Ein Mann bekommt eine Ver­trau­ens­stelle beim Sicher­heits­dienst. Er muß alle nach ihrer Gesin­nung fra­gen und jene, wel­che Geg­ner des Prä­si­den­ten sind, ver­haf­ten. So kommt auch sein Freund an die Reihe.
    Der Mann fragt ihn: „Hast Du die glei­che Gesin­nung wie ich?“ Dar­auf ant­wor­tet sein Freund: „Das fragst Du mich? Das ist doch selbst­ver­ständ­lich.“ Dar­auf­hin ruft der Mann ganz ent­setzt: „Oh, das tut mir aber leid. Denn dann muß ich Dich verhaften.“
  19. Ein Mann kommt zu sei­nen Freun­den und erzählt: „Bei­nahe hätte ich heute nicht kom­men kön­nen. Ich habe näm­lich einen klei­nen Aus­flug gemacht. In ein Gefäng­nis. Dort sieht es viel­leicht aus! Mau­ern, Sta­chel­draht, Scharf­schüt­zen, noch ein­mal Mau­ern und Sta­chel­draht! Aber ich sage euch — wenn ich will, dann komm’ ich da rein!“
  20. Ein Mann geht spät in der Nacht durch die Haupt­stadt und ruft lau­ten Hal­ses immer wie­der: „Scheiß­staat, Scheißregierung!“
    Plötz­lich taucht ein Geheim­dienst­of­fi­zier auf und ver­haf­tet ihn. Der Mann will den Grund dafür wis­sen, wor­auf der Offi­zier ihn an die laut­star­ken Äuße­run­gen erin­nert. Der Mann ver­tei­digt sich: „Aber ich habe doch gar nicht gesagt, wel­chen Scheiß­staat und wel­che Scheiß­re­gie­rung ich meine.“
    Der Geheim­dienst­of­fi­zier denkt kurz nach und läßt den Mann dann gehen. Die­ser ver­schwin­det, wird aber zwei Minu­ten spä­ter von dem Offi­zier wie­der ein­ge­holt und erneut ver­haf­tet. Dar­auf der Mann: „Und weshalb?“
    Ent­geg­net der Geheim­dienst­of­fi­zier: „Es gibt ja nur einen Scheiß­staat und eine Scheißregierung…“
  21. An der Grenze erschei­nen eines Tages zahl­rei­che Zie­gen und bit­ten um poli­ti­sches Asyl: „Der Sicher­heits­dienst will alle Schafe ein­sper­ren — wegen Staatsfeindlichkeit.“
    „Aber ihr seid doch gar keine Schafe.“
    „Ja, aber wie machen wir das dem Sicher­heits­dienst klar?“
  22. Ein Mann geht durch unbe­leuch­tete Gas­sen nach Hause. Da wird er von hin­ten ange­ru­fen: „Halt! Ste­hen­blei­ben oder ich schieße!“ Der Mann bleibt ste­hen und hört die Auf­for­de­rung: „Her mit der Brief­ta­sche!“ Dar­auf sagt der Mann erleich­tert zu dem Räu­ber: „Haben Sie mir einen Schre­cken ein­ge­jagt. Ich dachte schon, es sei jemand von der Polizei.“
  23. An der Lan­des­grenze ver­ur­sacht ein Rudel Wild etli­che Minen­ex­plo­sio­nen. Denkt der erste Grenz­sol­dat: „Schade um die Minen.“ Denkt der zweite Sol­dat: „Schade um die Tiere“. Denkt der dritte Gren­zer: „Schade, dass ich jetzt nicht alleine bin…“
  24. Ein Mann, der über den Prä­si­den­ten geläs­tert hat, kommt für einige Wochen zu einer staats­bür­ger­li­chen Erzie­hungs­maß­nahme. Nach der Ent­las­sung wird er von sei­nem Freund gefragt, wie es ihm denn ergan­gen sei.
    „Aus­ge­zeich­net. Gute Ver­pfle­gung. Kor­rekte Behand­lung. Ich darf nicht klagen.“
    „Aha. Da sieht man, was die Leute erzäh­len. Der #orts­ty­pi­scher Vor­name freier Wahl# hat ganz ande­res erzählt.“
    „Ja, der ist ja auch schon wie­der dort.“
  25. Die Finanz­ver­wal­tung der unab­hän­gi­gen Repu­blik muss bei einer gro­ßen pri­va­ten Bank des Lan­des einen Kre­dit auf­neh­men. Als der Eigen­tü­mer der Bank zur fei­er­li­chen Ver­trags­un­ter­zeich­nung im Prä­si­den­ten­plast erscheint, flüs­tert ihm der Innen­mi­nis­ter ins Ohr: „Hören Sie, Ihr Sohn treibt sich in oppo­si­tio­nel­len Krei­sen herum. War­nen Sie ihn. Wir kön­nen nicht län­ger untä­tig zuse­hen!“ Zur Ver­trags­un­ter­zeich­nung kommt es dar­auf­hin nicht mehr, denn nun wei­gert sich der Ban­kier, seine Unter­schrift unter das Doku­ment zu set­zen: „Wie kann ich in eine Repu­blik Ver­trauen haben, die Angst vor mei­nem klei­nen Sohn hat?!“
  26. Ein jun­ger Offi­zier des Sicher­heits­mi­nis­te­ri­ums bekommt sei­nen ers­ten eigen­stän­di­gen Auf­trag: Er soll aus­län­di­sche Agen­ten wäh­rend der Rede des Prä­si­den­ten in einem Staats­un­ter­neh­men ent­tar­nen. Nach ein paar Minu­ten läuft er zu sei­nem Vor­ge­set­zen: „Ein Agent sitzt in der 2. Reihe, rechts außen“. Dar­auf­hin stür­men Sicher­heits­kräfte in den Saal und ver­haf­ten den Mann, der tat­säch­lich ein Agent ist. Bei der Belo­bi­gung des Offi­ziers wird die­ser gefragt, wie er so schnell den Agen­ten ent­tar­nen konnte. „Ich habe mich streng an die Aus­sage des Prä­si­den­ten gehal­ten, der zufolge der Feind nicht schläft. Und der Agent war der ein­zige, der wäh­rend der Rede wach war“.
  27. Bei einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung tritt ein hoch­ran­gi­ger Staats­be­diens­te­ter einer Dame auf den Fuß, wor­auf hin diese ihm eine Ohr­feige gibt. Sofort eilt ein Mann her­bei und ver­prü­gelt den Funk­tio­när nach Lei­bes­kräf­ten. „Warum schla­gen Sie ihn zusam­men? Hat er sie etwa auch auf den Fuß getre­ten?“, fragt die Dame neu­gie­rig. „Ach, so war das. Und ich dachte, es gehe end­lich los…“
  28. Warum gibt es in der Unab­hän­gi­gen Repu­blik bald nur noch 3‑lagiges Toi­let­ten­pa­pier? Ein Durch­schlag geht an den Innen­mi­nis­ter und einer geht an den Geheimdienst.
  29. Wer bekommt bei der nächs­ten Wahl die meis­ten Stim­men? Der Geheim­dienst, weil der sich wenigs­tens noch für die Men­schen interessiert.