Nach Ankunft der Fähre in Helsinki gilt es zuerst einige Kilometer vom Terminal in die Innenstadt zu radeln, wo wir unseren Gastgeber für die nächsten drei Tage treffen. Mit diesem zusammen erkunden wir im Anschluss mit dem Rad die Stadt und machen uns mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut. Das Wetter ist für diese erste Rundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten Helsinkis bestens geeignet. Schönstes Touristenwetter für Postkartenmotive.
Da wir in drei Tagen mit dem Zug von Helsinki bis in die Nähe der russischen Grenze fahren möchten um Zeit zu sparen, fühlen wir am Abend am Bahnhof vor, ob und wenn ja in welche Zuggarnituren unserer Lastenrad passt. Diese Sondierung vor Ort ist ernüchternd. Obwohl es in Helsinki ein sehr gut ausgebautes Netz an Fahrradwegen gibt, ist das rollende Material in Finnland nicht auf eine größere Anzahl von Radfahrern im Zug angepasst. Es gibt zwar in jedem Zug 2–3 Stellplätze für Fahrräder, diese Plätze sind jedoch schwer zugänglich und bestenfalls für leichte Sporträder geeignet.
Die Frage nach einer Mitnahmemöglichkeit unseres Lastendes in einem Zug überfordert die Angestellten der finnischen Bahn sichtlich. Nach zähen Verhandlungen schaffen wir es, die Schalterbedienstete zu einer unverbindlichen Reservierung von zwei Fahrradkarten für den geplanten Abfahrttag zu überreden. In Hinblick auf die Größe des Lastenrades verweist sie mehrfach auf Regelungen zur Fahrradmitnahme in finnischen Zügen und macht dabei deutlich, dass dieses Rad nicht mitgenommen werden könne. Wir sollen einen Service anrufen und uns dort nach Transportmöglichkeiten für das Rad erkundigen. Wir versprechen dies zu tun und mit der Auskunft in der Hand am nächsten Tag wiederzukommen.